erschienen am 27.04.2023 Bayerns Kliniken fordern vollständigen Ausgleich der Tariferhöhungen für ihre Beschäftigten

BKG begrüßt finanzielle Wertschätzung für Klinikbeschäftige

Der beinahe schon historisch hohe Tarifabschluss ist eine spürbare Wertschätzung für die vielen engagierten Mitarbeiter:innen in unseren Kliniken. „Wir verstehen die deutlichen Gehaltssteigerungen als Anerkennung ihrer wichtigen Arbeit für die Hilfe- und pflegebedürften Menschen und als Anteil für einen Inflationsausgleich.“ bewertet BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen das Ergebnis der jüngsten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst.

„Der vorliegende Tarifabschluss kommt den Beschäftigten in den öffentlichen Krankenhäusern in Bayern zu gute. Nun aber benötigen die Kliniken als deren Arbeitgeber eine vollständige Refinanzierung dieser Zusatzausgaben; und zwar dauerhaft und verlässlich und nicht wieder über irgendwelche einmaligen Hilfsfonds“.

Nach Einschätzung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft ist dieser Tarifabschluss für die kommunalen Krankenhäuser auch als Signalwirkung für die Tarife der frei-gemeinnützigen und privaten Klinikträger zu verstehen.

Engehausen betont in diesem Zusammenhang erneut: „Die Erlöse für Krankenhaus­leistungen sind gesetzlich gedeckelt. Kostensteigerungen können nicht einfach über höhere Einnahmen ausgeglichen werden. Erlössteigerungen von 2,3 Prozent im vergangenen und 4,3 Prozent in diesem Jahr können die immensen Sach- und jetzt Personalkostensteigerungen in keiner Weise refinanzieren. Nun ist die Politik in Berlin gefordert die Krankenhäuser vor Insolvenzen zu bewahren. Dazu gehört in erster Linie ein voller Ausgleich der inflationsbedingten Kostensteigerungen in den Kliniken. Dies muss endlich eine politische Selbstverständlichkeit werden.“

Die Beschäftigten in den Krankenhäusern erwarten nach Überzeugung der BKG nicht nur gute Tarifabschlüsse, sondern auch, dass sich die Politik ihrer Verantwortung stellt und die Krankenhäuser wirtschaftlich stabilisiert. Dies gilt sowohl für die aktuellen drastischen Kostensteigerungen wie auch in der aktuellen Diskussion um eine in die Zukunft gerichtete Neuordnung der Krankenhauslandschaft.

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Die Bayerische Krankenhausgesellschaft ist der Zusammenschluss von etwa 190 Krankenhausträgern mit über 360 Krankenhäusern und insgesamt ca. 75.000 Betten in Bayern. Etwa 3 Millionen Patient:innen werden jährlich in den bayerischen Krankenhäusern umfassend stationär behandelt. Zusätzlich versorgen die Kliniken im Freistaat über 2,5 Mio. ambulante Notfallpatient:innen. Die bayerischen Krankenhäuser erbringen hierfür das gesamte Leistungsspektrum der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Die Einrichtungen sind zugleich einer der bedeutendsten Arbeitgeber Bayerns. Über 210.000 Menschen der verschiedensten Berufe beziehen ihr Einkommen von bayerischen akutstationären Krankenhäusern, davon über 30.000 Ärzt:innen sowie knapp 80.000 im Pflegedienst sowie etwa 100.000 in weiteren Berufen und Tätigkeitsbereichen im Krankenhaus. Etwa 13.000 Auszubildende in der Pflege sowie etwa 2.300 in einer Vielfalt von weiteren Ausbildungsberufen werden in den Kliniken im Freistaat ausgebildet.    
(Stand: 04/2023; Quelle: Statistisches Bundesamt Destatis sowie BKG)