erschienen am 23.05.2025 Die Pflege braucht eine digitale Revolution

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (rechts) mit der stv. BKG-Geschäftsführerin Christina Leinhos

Bayerische Krankenhausgesellschaft unterzeichnet HighCare-Agenda

Im Rahmen des heutigen E-Health Kongresses des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention in Augsburg unterzeichnete die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) den „Digitalpakt Pflege“ und unterstützt damit die sogenannte HighCare Agenda der Bayerischen Staatsregierung.
Die HighCare Agenda hat zum Ziel die pflegerische Versorgung mithilfe von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz (KI) und innovativen Technologien nachhaltig zu verbessern und zukunftssicher zu gestalten.
Die BKG beteiligt sich aktiv an der Digitalisierung im Gesundheitswesen – auch speziell in der Pflege – und setzt sich für eine konsequente Entbürokratisierung der Pflege ein.

„Durch den Digitalisierungsprozess wird die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team spürbar ineinandergreifen. Dadurch entstehen wichtige Synergien in der Versorgung und im täglichen Arbeitsablauf der Pflegefachpersonen“, betont Maria Gruber, Leiterin des Geschäftsbereichs Personal bei der Krankenhausgesellschaft.

„Innovative Technologien und digitale Lösungen können Pflegekräfte von Bürokratie entlasten und mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten schaffen. Entscheidend ist, dass Digitalisierung echte Entlastung im Arbeitsalltag bringt. Wir sehen insbesondere große Potentiale im Bereich der Künstlichen Intelligenz, beispielsweise bei der sprachbasierten Dokumentation“, so Christina Leinhos, stv. BKG-Geschäftsführerin. „Leider stehen wir jedoch noch am Anfang einer digitalen Revolution im Gesundheitswesen“, so Leinhos weiter. „Zunächst gilt es, die elektronische Patientenakte Schritt für Schritt in den Krankenhäusern einzuführen – diese wird in den kommenden Monaten immer spürbarer das Personal in den Krankenhäusern entlasten und zudem für mehr Sicherheit in der Patientenversorgung sorgen.“

Nicht nur bei der Digitalisierung bleibt der Handlungsbedarf groß: Die BKG fordert von der Bundespolitik, die angekündigten Reformen insbesondere das Pflegekompetenzgesetz, das Pflegeassistenzgesetz und die Einführung der Advanced Practice Nurse zügig und im Sinne der Pflegekräfte umzusetzen.

Der Pflegeberuf bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Wichtig ist, dass die vielfältigen Optionen, die es in diesem Berufsbild gibt, sei es in der Ausbildung, in Fachweiterbildungen oder im Studium, als Chance gesehen werden. Diese Vielseitigkeit bzw. dieser sogenannte Skill-Mix machen das Berufsbild so attraktiv und abwechslungsreich.

„Wir brauchen zeitgemäße Rahmenbedingungen, gezielte Investitionen und eine auskömmliche Finanzierung der Aus- und Weiterbildung. Die geplanten Gesetzesinitiativen sind wichtige Schritte, müssen nun aber auch umgesetzt werden. Wir hoffen, dass die neue Koalition Wort hält und diese Gesetze zügig auf den Weg bringt. Wir erhoffen uns, dass damit die bereits vorhandenen Kompetenzen von Pflegekräften gestärkt, die Ausbildung und Qualifikation verbessert und innovative Versorgungsmodelle ermöglicht werden, um vor allem den bürokratischen Aufwand zu reduzieren“, sind sich Leinhos und Gruber einig.

Zum Hintergrund:

  • Das Pflegekompetenzgesetz sieht vor, dass Pflegekräfte mehr eigenständige Befugnisse erhalten, etwa bei der Versorgung von Diabetes, Wundheilungsstörungen oder Demenz – ohne ärztliche Anordnung.
  • Mit dem Pflegefachassistenzgesetz sollen Pflegeassistenzkräfte mehr Aufgaben übernehmen dürfen. Die Ausbildung soll bundesweit vereinheitlicht und angemessen vergütet werden.
  • Die Einführung der „Advanced Practice Nurse“ akademische Weiterqualifikation für Pflegeberufe zum Bachelor- oder Masterabschluss) wird vorbereitet, um durch praktische und wissenschaftliche Aufgabenfelder die Gesundheitsprävention und Patientenversorgung zu verbessern.

Link zur High-Care-Agenda.

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