erschienen am 10.12.2021 Vertreter von Kliniken, Ärzten und Pflege erwarten baldmöglichst auch Impfpflicht für alle

In einer gemeinsamen Presseerklärung appellieren die Bayerische Krankenhausgesellschaft, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, der Marburger Bund Bayern und die Vereinigung der Pflegenden in Bayern an die Politik und die Menschen in Bayern

Die derzeitige Situation in der Corona-Pandemie ist weiterhin besorgniserregend. Auch wenn es erste vorsichtige Anzeichen gibt, dass die Inzidenzen in Bayern leicht zurückgehen, wird die Belegung der Intensivbetten mit Covid-Patient:innen noch über Weihnachten und bis ins neue Jahr auf Höchstständen bleiben. Und die Entwicklung neuer Corona-Varianten wie Omikron gibt weiteren Anlass zur Sorge.
Mit einem eindringlichen und gemeinsam formulierten Appell wenden sich die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG), die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB), der Marburger Bund Bayern und die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) sowohl an die neue Bundesregierung und die bayerische Staatsregierung, ganz besonders aber an alle Menschen in Bayern, die sich noch nicht für eine Impfung gegen das Corona-Virus entscheiden konnten.
Die heute im Bundestag beschlossene Impflicht u. a. für die Beschäftigten im Gesundheitswesen ist ein weiterer, wichtiger Schritt in der Pandemiebekämpfung. Die überwiegende Mehrheit aller Mitarbeitenden in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind selbstverständlich geimpft und haben überwiegend ihre dritte Auffrischungsimpfung hinter sich.
Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht bietet aber keinen ausreichenden Schutz und kann lediglich ein erster Schritt sein. Es ist geboten, die Impflicht zügig auch auf die gesamte Bevölkerung auszudehnen. Wenn Vernunft und eigenverantwortlich gelebte Solidarität nicht ausreichen, brauchen wir gesetzliche Maßnahmen beim Kampf gegen die Pandemie. Wir sind überzeugt von den eindringlichen Warnungen unserer Wissenschaftler, dass wir ohne eine flächendeckende Impfung aller Menschen das Virus nicht besiegen werden.

Die derzeitige Versorgungssituation im akut-stationären Krankenhausbereich, bei den niedergelassenen Ärzt:innen mit enormen Engagement beim Impfen und in den Pflegeheimen ist weiterhin äußerst herausfordernd. Dringend notwendige Operationen können seit mehreren Wochen kaum noch durchgeführt werden.
„Die Lage in den Praxen, Kliniken und Einrichtungen der Langzeitpflege in Bayern ist dramatisch. Unsere Beschäftigten sind ausgebrannt und brauchen dringend Entlastung. Patient:innen und Bewohner:innen leiden körperlich und seelisch durch abgesagte Behandlungen, fehlende Besuchsmöglichkeiten und zunehmend auch ausbleibende Versorgung“, fassen die Geschäftsführer und Vorstände der vier Verbände zusammen. „Alleine schaffen wir es nicht, die Pandemie zu besiegen – wir brauchen dazu schnellstmöglich auch die Impfung für jede und jeden! Eine ausschließlich einrichtungsbezogene Impflicht erhöht den Druck auf die dort Beschäftigten unnötig, obwohl gerade sie seit vielen Monaten unter größter Belastung die Versorgung weiter sicherstellen.“
Unisono ergeht erneut die dringende Bitte, unnötige Kontakte ab sofort und ausnahmslos zu vermeiden – ganz besonders auch an den Weihnachtsfeiertagen und zum Jahreswechsel.
Gemeinsam ergeht zur Forderung einer allgemeinen Impflicht für Erwachsene nochmals der Appell an alle Ungeimpften, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen – für sich selbst, aber gerade auch aus Solidarität gegenüber allen Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

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